Golbers (Drelsdorf) - eine Wohngemeinschaft von Menschen mit Pflegebedarf  im Aufbau -



Demenz Knigge

Knigge zum Umgang mit Menschen mit Demenz

Nach der Broschüre der Diakonie Hamburg


Wie kann ich mit Menschen mit Demenz umgehen? Wie spreche ich sie an?
Antworten finden Sie hier im Knigge. 

Sich begegnen

Der Umgang mit demenziell erkrankten Menschen ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Gerade darum ist es besonders wichtig, einige Grundsätze und Regeln für das Miteinander zu kennen. Damit der Stress und die Belastungen nicht noch größer werden. 
Wir sollten uns immer wieder verdeutlichen: Menschen mit Demenz sind erwachsene Menschen mit ihrer eigenen Biografie, die einen respektvollen Umgang verdienen. Sie können sich nicht ‚zusammenreißen‘, was man ja auch z. B. mit einem gebrochenen Bein nicht könnte.
  • Ich nähere mich von vorne und nehme Blickkontakt auf. Dann erst spreche ich den Menschen freundlich an – wenn möglich mit Namen. 

  • Ich habe Geduld, strahle Ruhe aus und bleibe im Blickfeld. Ich mache nicht zwei Dinge gleichzeitig, z. B. Fenster öffnen und Fragen stellen. 

  • Ich achte auf taktvolle Berührung und erspüre, ob eine Berührung, z. B. ein Händedruck, erwünscht ist. 

  • Gut ausgeleuchtete Räume ohne Schatten und eine geräumige Einrichtung geben Menschen mit Demenz Sicherheit.

Sich verständigen

Menschen mit Demenz haben Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. In Unterhaltungen ist es daher wichtig, sich einfühlsam und geduldig darauf einzulassen. Gespräche in großen Runden sollten vermieden werden. 
Was müssen Sie noch beachten, damit Verständigung besser gelingen kann?
  • Ich lasse dem Menschen Zeit und springe nicht gleich ein, wenn ein Wort fehlt. 

  • Ich stelle keine ‚Quizfragen‘. Statt „Guck mal, wer hier ist! Erkennst du ihn?“ sage ich: „Schau mal, David ist hier, dein Enkel!“ 

  • Ich spreche nicht mit anderen über seinen/ihren Kopf hinweg. 

  • Ich ‚erkläre nicht die Wirklichkeit‘ und korrigiere das Gesagte nicht. Stattdessen greife ich zustimmend angesprochene Themen auf. Wenn eine 80-Jährige mitten im Winter „Ach, draußen blühen die Rosen so schön“ sagt, antworte ich zum Beispiel: „Ja, Mutti, Rosen magst du gerne, nicht? Die duften so gut.“ Fruchtlose Konflikte lassen sich oft durch diese sogenannte ‚validierende Gesprächsführung‘ vermeiden. 

  • Ich nehme verletzende Äußerungen nicht wörtlich oder persönlich.

Sich unterstützen

Die Krankheit Demenz ist nicht das Ende, sondern ein Teil des Lebens. Demenz heißt nicht, auf alles verzichten zu müssen. 
Menschen mit Demenz haben weiter ihre Hobbys und Interessen – gerade im Anfangsstadium. Manchmal entdecken sie sogar während der Krankheit neue Fähigkeiten. 
Bleiben Sie in Kontakt, verabreden Sie sich, unternehmen Sie etwas miteinander. Knüpfen Sie ggf. an das an, was Sie auch vorher gemeinsam unternommen haben.

  • Ich unterstütze durch feste Verabredungen die Tages-/Wochenstruktur. Wenn möglich entlaste ich durch meine verlässliche Anwesenheit – z. B. Besuch am Donnerstag um 15 Uhr – die Angehörigen. Ich halte durch Gespräche, Fotos und Ausflüge alte Interessen wach. 

  • Ich begleite zum Beispiel ins Museum, in die Oper, an die Elbe ... 

  • Ich lese vor – zum Beispiel aus der Zeitung, Lieblingsbüchern oder der Bibel. Wir hören Musik, singen, musizieren oder basteln, wenn Gespräche schwerer werden.


Quelle:

Diakonie Hamburg Demenz Knigge
www.diakonie-hamburg.de ..
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